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Kleine Zuchtperlen aus dem Münsterland - Fohlenschauen 2001
[05.09.2001 • Autor: Hannah Frie]



Wo bleibt die Richterin?
Wenn der Sommer langsam endet, beginnt wieder die Zeit der Fohlen-
eintragungen und –beurteilungen. Die Fohlen im Münsterland hatten bereits am letzten Wochenende im August (24. bis 25. August) ihren ersten großen Auftritt. „Taktklar“ war bei drei Schauen vor Ort und machte sich ein Bild vom hoffungsvollen Nachwuchs.

Unser „Fohlenschau-Wochenende“ begann am Freitag (24. August) auf dem Gestüt Svada-Kol-Kir von Heinrich und Daniel Quick in Wadersloh-Diestedde. Unter den kritischen Augen der Richterin Andrea-Katharina Rostock und des zuchtinteressierten Publikums präsentierten sich insgesamt 14 Fohlen.


Nett von Svada-Kol-Kir (li.), Blástur vom Meiersberg (re.)

Sieger bei den kleinen Hengsten wurde „Hrimnir von Svada-Kol-Kir“, ein Sohn des „Krapi von Svada-Kol-Kir“ und der „Hrafnkatala von Svada-Kol-Kir“. Der ausdrucksvolle Fuchs bekam für Interieur, Exterieur und Gang jeweils eine runde 8. Sein Vater, der Schimmelhengst „Krapi“, war im Jahr 2000 Körungssieger der dreijährigen Hengste in Münster-Handorf und zeigte bei dieser Schau eine ganze Kollektion vielversprechender Nachkommen. Auch Dirk Duesberg und Doris Haardt aus Ostbevern-Brock hatten drei Stuten von Krapi gedeckt und waren mit dem Ergebnis sichtlich zufrieden: Ihr bestes Krapi-Fohlen ist der braune „Trausti vom Kattmannskamp“ (Mutter: „Sædis vom Kattmannskamp“), der eine Gesamtnote von 7,95 (Gang: 8,0) erhielt.
Gespannte Blicke richteten sich ebenso auf die vier Nachkommen des unvergessenen „Litur vom Waldhof“, von denen der kleine windfarbene Hengst „Blástur vom Meiersberg“ (Mutter: „Vinda“) im Besitz von Heike Grundei mit der Endnote 7,92 (Exterieur: 8,0) am Besten abschnitt.
Das Siegerfohlen bei den Stuten kam ebenfalls aus der Zucht von Heinrich und Daniel Quick: die fuchswindfarbene „Fjörgin von Svada-Kol-Kir“ (Endnote: 7,85), eine Tochter von „Hlynur frá Kjarnholtum“ und „Freyja frá Votmula“.
Daneben gab es Fohlen der Hengsten „Petur“, „Dökkvi frá Mosfelli“, „Dropi frá Kilrauni“ und „Ormur frá Votmula“ zu sehen.


Konzentiert bei der Arbeit: Andrea-Katharina Rostock (li.); Vor dem Rennen stand das Brennen (re.).

Samstagmorgen (25. August) ging es dann auf den Lindenhof nach Altenberge, wo Andrea-Katharina Rostock 28 Fohlen beurteilte. Sowohl das beste Hengst- als auch das beste Stutfohlen stellte einmal mehr das Gestüt Lindenhof selbst: „Tvifari vom Lindenhof“ heißt der kleine Siegerhengst und ist ein Sohn von „Tyr vom Rappenhof“ und „Trissa vom Lindenhof“. Er bekam die Note 8,1 für das Interieur, eine 8,2 für das Exterieur und eine 8,1 für den Gang, was eine Endnote von 8,12 ergibt. „Tvifari“ ist ein elegantes Hengstfohlen mit sehr harmonischem Gebäude und einer auffällig weiten Galoppaden.
Zur Siegerin bei den Stutfohlen und mit exakt den gleichen Einzelnoten wie „Tvifari“ wurde „Tæsa vom Lindenhof“ gekürt. Ihr Vater ist „Hlödvir frá Hindisvik“, ihre Mutter „Tvista“. Die kleine „Tæsa“ selbst hat viel Ausdruck, einen guten Hals, einen hochweiten, elastischen Trab und trägt sich gut.
Energisch und talentiert zeigte sich ein Stutfohlen des Hengstes „Mjölnir frá Bakkakoti“ und der Stute „Flugsvinn“ aus der Zucht der Geschwister Haselrode, das insgesamt mit 8,03 bewertet und am nächsten Tag auf der Sommerauktion versteigert wurde. Die kleine „Sina von Glücksburg“ (Vater: „Feykir vom Brock“, Mutter: „Stulka“) bekam zwar keine Höchstnoten (Endnote: 7,70), gefiel aber durch ihren Naturtölt und ihr urtümliches Aussehen.

Am Nachmittag waren die Fohlen in Havixbeck auf dem Gestüt Brock von Anne Trappe an der Reihe. Rund 38 Fohlen wurden hier bei extrem hohen Temperaturen vorgestellt, was dem Nachwuchs scheinbar nichts ausmachte: Auffallend munter bis übermütig liefen die Fohlen ihre Runden im Viereck. Seine Qualitäten als Vererber bewies „Depill frá Votmula“, der im letzen Jahr auf dem Gestüt Brock deckte. Die „Depill“-Nachkommen hatten alle viel Energie und eine ähnliche Art zu laufen, was sich unter anderem bei ihrem elastischem Trab deutlich wurde. Kein Wunder also, dass das Siegerfohlen bei den kleinen Stuten sowie der gesamten Schau eine Depill-Tochter wurde: „Tinna vom Brock“ (Mutter: „Svala frá Holab.“) erhielt die 8,10 für das Interieur und Exterieur sowie die 8,0 für den Gang, was einer Gesamtnote von 8,05 entspricht. „Tinna“ ist im Besitz von Ilona Buttle. Der zweite Platz bei den Stuten ging an „Sola vom Fassenhof“ (Mutter: „Soda“), eine Tochter von „Litur vom Waldhof“. Sabine Lass aus Everswinkel ist die Züchterin dieses vielversprechenden Fohlens, dass für Interieur, Exterieur und Gang jeweils eine runde 8 bekam.
Der kleine Siegerhengst heißt „Skuggi vom Löwenhof“ aus dem Hengst „Askur frá Grænuhlid“ und der Stute „Svört von Wesel“. „Skuggi“ gehört Elke und Sebastian Löw und wurde im Interieur mit 8,0, im Exterieur mit 8,0, im Gang mit 7,90 und insgesamt mit 7,95 bewertet.


Die Fohlenschau auf dem Gestüt Brock in Havixbeck.

Einmal mehr bot sich den ambitionierten Züchtern an diesem Wochenende die Möglichkeit, neben dem subjektiven auch ein objektives Urteil über ihre Fohlen zu erhalten. Zudem wurden die Zuchtqualitäten der Väter deutlich, was vor allem bei den Fohlen von „Krapi“, „Litur“ und „Depill“ gut erkennbar war.
Negativ fielen einige schlecht gepflegte Mutterstuten mit Ekzem auf. Beim Zuchteinsatz von Mutterstuten mit Sommerekzem sollte überlegt werden, wie sich ein argerechtes Aufwachsen der Fohlen auf der einen Seite und ausreichende Schutz- und Pflegemaßnahmen für die Ekzem-Mütter auf der anderen Seite miteinander vereinbaren lassen.
Stundenlanges Ausharren in der glühenden Sonne hieß es für die teilnehmenden Züchter auf den Fohlenschauen in Wadersloh und Havixbeck: Richterin Andrea-Katharina Rostock war am Freitag auf drei und am Samstag auf zwei Schauen tätig, hatte jeweils etliche Fohlen an den verschieden Orten zu beurteilen und konnte daher die Zeitpläne unmöglich einhalten – zumal sie sich nicht hetzen ließ und jedes Fohlen in Ruhe betrachtete. Zukünftig sollte über eine andere Organisation der Brenn- und Beurteilungstermine nachgedacht werden, damit solche Verspätungen vermieden werden können.








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