www.taktklar.de - 22.08.2002
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Autor: Simone Grass-Möller (E-Mail: Berg-Hof@t-online.de)


  Weitere Stellungnahme von Hetjas Besitzerin

Stellungnahmen geben die Meinung der Verfasser wieder, mit der sich die Redaktion nicht immer identifiziert. Diese behält sich Kürzungen vor. Anonyme Zuschriften werden nicht veröffentlicht. Die Stellungnahmen erscheinen in der neuen Rechtschreibung.

"...Die Leute glauben ja, ich würde Hetja abgeben, weil ich keinen Bock auf Pflege habe. Quatsch! Ich habe übrigens drei Rentner, die seit Jahren gepflegt werden. Es sind eine 20-jährige Stute, mein langjähriges Reitpferd, seit drei Jahren nun Gnadenbrotpferd wegen Ataxie nach Sturz auf der Weide. Munter, läuft beschwerdefrei, hat aber seitdem Probleme sich mit Reiter auszubalancieren. Sie wird hier ihren Lebensabend verbringen. Der Zweite ist ein Shetty, Klopphengst, landete nach etlichen Besitzern, wie wir später erfuhren, auf einem Schlachtpferdemarkt. Dort entdeckten wir den verpilzten, dünnen 5 –jährigen Shetty mit Ekzem und kauften ihn. Nun sieht er nach drei Jahren, die er hier ist, blendend aus und dank Mückenmittel und Insol Impfe und nächtlichem Zugang zum mückengeschützten Offenstall "ekzemfrei" und in Topform. Er macht Zirkuslektionen, geht als Handpferd mit ins Gelände und zieht einen Kinderschlitten im Winter. Er respektiert allerdings nur Erwachsene und würde nie ein Kinderpferdchen sein. Aber er wird hier bei uns alt werden dürfen. Die Dritte der Rentner-Offenstallgruppe ist eine alte Stute, die schon mehrere Hufrehen hatte, bevor wir sie bekamen. Erst konnte sie noch leicht auf weichem Boden geritten werden, jetzt ist sie seit einem Jahr in Rente, bekommt ihre Weide stundenweise eingeteilt und wenn wir sie dafür auch zu Beginn der Weidesaison mehrere Wochen nur für eine halbe Stunde rausbringen.
Komisch, wenn wir so Unmenschen sind, denen man die Pferde wegnehmen sollte, wieso halten wir dann diese drei Pferde? Da solltet Ihr Leser mal drüber nachdenken. Wenn Hetja nicht so leiden würde, sowohl an dem nicht vorhandenen Sozialkontakt in der Herde (alle jagen sie und keine der drei anderen Stuten lässt sie in den 13 x 8 m Offenstall) und sie mit ihrem Ekzem draußen stehen muss. Futter bekommt sie ab, da wir ihr extra Mineralfutter und Heu ans Ende des Auslaufes tragen. Ohne Stall wird sie noch mehr von den Mücken geplagt und hat seit einiger Zeit auch offene Stellen unter der Decke. Nun man könnte ihr ein separates Stück Stall einteilen, sie also einsperren. Haben wir versucht, nur Hetja spielte da nicht mit, raste stundenlang Tag für Tag auf und ab, d.h. im Kreis. Ja, da meint Ihr, wir pflegen unseren Ekzemer nicht? Aber, als was würdet Ihr es denn bezeichnen, wenn der Ekzemer Hetja jeden zweiten Tag geputzt wird, einmal die Woche ihre Decke gewaschen wird und wir dieses Jahr schon 5 verschiedene Mittel probiert haben z.B. Somerol, Insol Impfe, Switch Healer. So, und nun denkt mal ein bisschen darüber nach, wie wir unsere Pferde halten und pflegen, bevor Ihr uns als Tierquäler bezeichnet!"


 


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