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Vorsicht Eicheln!
[06.10.2005 • Autor: Hannah Frie]


Nach Ingolf Bender ist das Fressen von einigen Eichen- oder Kastanienblättern bzw. von wenigen reifen Eicheln oder Kastanien meist unbedenklich. Größere Mengen von (vor allem unreifen) Eicheln, giftigen Bucheckern oder Blättern können jedoch lebensbedrohliche Konsequenzen hervorrufen!

Diese Gefahr bestehe vor allem auf abgegrasten Herbstweiden und bei ungenügender Zufütterung der Pferde mit Rauh- und Mineralfutter. Hinzu komme eine "rassetypische herbstliche 'Bevorratungs-Freßgier' bei Nordpferden".

Die toxischen Wirkungen sind nach Bender "Beschwerden des Symptomenkomplexes Kolik und Verhaltensstörungen". Zudem kann es zu einer mineralischen Fehlversorgung kommen, die den Muskelstoffwechsel schwer - bis hin zum tödlichen Ausgang - stören kann.

Vorbeugend sollten die Pferde von Baumgruppen mit unverträglichen Früchten und Blättern ferngehalten und die Früchte, wie etwa grüne Eicheln, sollten abgesammelt werden.

(Quelle: Ingolf Bender: Praxishandbuch Pferdefütterung, Franckh-Kosmos 2005, S. 319-321)

Auf den Internetseiten des Instituts für Veterinärpharmakologie und -toxikologie in Zürich finden sich weitere Informationen zur Eiche, die als stark giftig eingestuft wird (= Vergiftungserscheinungen nach Aufnahme kleiner Pflanzenmengen).

Hauptwirkstoffe in Eichen sind Catechin-Gerbstoffe (Tannine): "In der Rinde bis 20%, in den Blättern und unreifen Früchten bis 15%. Tannin kann im Verdauungstrakt in Gallussäure und dieses in Pyrogallol umgewandelt werden."

Und so läuft der Wirkungsmechanismus ab: "Nach der Aufnahme binden Tannine an Nahrungsproteine, Verdauungsenzyme sowie an Proteine der Darmschleimhaut und beeinträchtigen damit die Resorption bzw. Verdauung der Nährstoffe. Ausserdem komplexieren sie Eisen und verhindern dessen Aufnahme aus dem Darm, was zu Eisenmangel führen kann. Tannine scheinen aber - im Gegensatz zu ihren Derivaten - nicht resorbiert zu werden. Pyrogallol wirkt hämolysierend, ausserdem werden Niere und Leber geschädigt."

Beim Pferd können folgende klinische Symptome auftreten: "Apathie, Anorexie, Kolik, Obstipation, dann Diarrhoe, Ikterus, Hämaturie, Oedeme, Dyspnoe und Körperschwäche, Nierenversagen."

Giftig sind die Früchte (unreife > reife), die Blätter, die Rinde und die Knospen der Eiche.

(Quelle: Quercus robur eingeben unter https://www-vetpharm.unizh.ch/reloader.htm?https://www-vetpharm.unizh.ch/perldocs/toxsyqry.htm+inhalt_c.htm)








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